Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,
unsere Gesellschaft ist aktuell enormen Herausforderungen ausgesetzt. Das von der Landesregierung am 23. März verschärfte Kontaktverbot läuft gerade einmal eine Woche. Ein Ende ist nicht abzusehen. Unser Leben hat sich in dieser kurzen Zeit jedoch bereits nachhaltig geändert. Einiges, was uns noch vor ein oder zwei Wochen selbstverständlich erschien, wird zunehmend hinterfragt.
Mit jedem Tag der vergeht, wird es unvorstellbarer, dass sich auch nach Ende der Beschränkungen das gesellschaftliche Leben wieder so einstellen wird, wie es vor der Krise war.
Viele von uns, die auch Kontakte ins Ausland haben, wissen aus Telefonaten und Emails, dass dort die Lage ungleich schlimmer ist. Teilweise sind Familien direkt mit Corona-Infektionen und sogar Todesfällen konfrontiert.
Insofern können wir uns in unserem Landkreis noch relativ sicher fühlen, von größeren Einschlägen verschont zu bleiben. Wir sollten uns jedoch bewusst sein, dass dies in der nächsten Stunde, am nächsten Tag oder in der nächsten Woche bereits anders sein kann.
Einige werden den Artikel in den Westfälischen Nachrichten vom 27. März gelesen haben, wo darüber berichtet wird, dass in Lienen noch kein Corona-Fall gemeldet wurde. Leider ist dies ist bereits Geschichte, denn auch dort wird seit gestern der erste Fall gemeldet. In Lengerich werden zwischenzeitlich 12 Infektionen registriert.
Ein jeder nimmt die Lage unterschiedlich war. Sofern man in der Familie gesundheitlich unbeschadet ist, der Lebensunterhalt weitestgehend selbstständig bestritten werden kann und der Arbeitsplatz gesichert ist, lassen sich die gesellschaftlichen Einschränkungen sicherlich einfacher ertragen.
Es ist zwar unangenehm aber nicht wirklich existentiell, wenn eine Familienfeier oder eine Party abgesagt werden muss. So hätten wir an diesem Wochenende zum Beispiel einen neuen Vereinsmeister küren können. Ein Tag im Homeoffice kann durchaus eine angenehme Erfahrung sein. Und den Kontakt kann man auch durch digitale Medien aufrecht erhalten.
Jedoch werden einige von uns bereits jetzt mit großer Sorge erfüllt sein, weil zum Beispiel ein naher Verwandter oder Freund infiziert, das Einkommen durch Kurzarbeit oder durch eine drohende Betriebsschließung gefährdet, und sogar der eigenen Betrieb durch die Einschränkungen in seinem Fortbestand nachhaltig einem finanziellen Risiko ausgesetzt ist.
Unser Mitgefühl gilt all unseren Mitgliedern, deren Angehörigen und Freunde, die es in dieser angespannten Lage nicht einfach haben.
Es sind die kleinen Gesten im gesellschaftlichen Leben, die Mut machen. Ein jeder kann im Rahmen seines individuellen Umfeldes sicherlich einen Teil zur Unterstützung der Gemeinschaft beitragen.
Sei es dadurch, dass man den nicht mehr möglichen Besuch im Restaurant dadurch ersetzt, dass man in dem Lokal seiner Wahl Essen außer Haus bestellt, den zur Risikogruppe gehörenden Mitmenschen Hilfe beim Einkaufen anbietet, oder insgesamt seinen Freunden und Nachbarn Beistand gewährt. In der lokalen Presse wird ja immer mal wieder auf den ein oder anderen Fall gesondert hingewiesen.
Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache, auch wenn es im Moment wahrlich wichtigere Dinge gibt.
Einige werden mitbekommen haben, dass Anna-Maria Zimmermann Nachwuchs erwartet. Wir wurden von der Konzertagentur darüber informiert, dass sie aus Gründen des Mutterschutzes nicht am 31. Juli bei unserem Jubiläum auftreten kann.
Dadurch ergeben sich für uns jedoch nun einige unerwartete Optionen welche uns helfen, die Situation rund um die Corona-Thematik neu und objektiv zu bewerten. Wir stehen im Kontakt mit der Agentur und werden im Festausschuss und Vorstand in den nächsten Wochen weitere Details rund um das Jubiläum im Friedenspark diskutieren und beschließen.
Wir halten euch auf dem Laufenden.
Mit Schützengruß und im Namen des Geschäftsführenden Vorstandes
André Leise, 1. Vorsitzender